Die Hütte war ma(r)l wieder voll!

Der Termin für unseren Landeslehrgang mit Karl Köppel am 7. und 8. September 2019 war nicht nur ein Highlight in unserem Terminkalender. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Etwa 70 Teilnehmer hatten sich für unseren Lehrgang an diesem Wochenende angemeldet. Alle Teilnehmer bescheinigten uns im Anschluss ein „positives Feedback“ für unseren Lehrgang. Einzelne Teilnehmer sagten uns zudem, dass sie von der guten Stimmung auf unseren Lehrgängen fasziniert seien. Ein großer Zeitungsartikel in der „Marler Zeitung“ im Anschluss an unseren Lehrgang bestätigte dieses positive Feedback auch in vollem Umfang. Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch sofort los.

Für die Erwärmung am Samstag hat uns Karl mit dem Stab ordentlich ins Schwitzen gebracht. Nachdem alle Gliedmaßen durchbewegt waren, wurden die Grundtechniken mit dem Stab geübt. Das „Üben der Grundtechniken“ zog sich wie ein roter Faden durch den gesamten Lehrgang. „Wenn du einen Shiho-nage oder Ude-osae machen kannst, dann führ’ ihn aus. Alle anderen Techniken ergeben sich automatisch“, so das Mantra von Karl. Daneben gilt der Grundsatz: „Stören, stören, stören …“, und: „Atemi einsetzen.“ Aus der Verteidigungsstellung von Uke ergeben sich viele Möglichkeiten zu weiteren Techniken. Von den Stabtechniken gelang Karl die „Brücke“ zu den verwandten Handtechniken. Es war verblüffend, wie ein Rad ins andere griff und sich die Techniken automatisch ergaben. Nach den waffenlosen Techniken folgte der Angriff mit dem Messer. Auch hier zeigte sich, dass, wenn der Shiho-Nage nicht korrekt ausgeführt wird und Uke sich herausdrehen kann, dann immer noch ein Kote-gaeshi inklusive einer sicheren Entwaffnung möglich ist. Ob Kote-mawashi, Kote-hineri, Koshi-nage oder Ude-garami, Karl gelang es immer wieder, die Teilnehmer mit seinen einfachen Bewegungen zu verblüffen. Es war wie ein Uhrwerk, eins kam zum anderen. Anzumerken ist, dass ein Querschnitt durch alle Techniken gezeigt wurde, vom Gelbgurt-bis zum Dan-Grad. Alle Teilnehmer vom Weißgurt bis zum Schwarzgurt waren gefordert und kamen ordentlich ins Schwitzen. Durch seine „sympathische Art“ vermittelte Karl aber keinem Teilnehmer, dass er überfordert wurde. So hatten alle Teilnehmer ihren Spaß und konnten ausgiebig die „bekannten“ oder „unbekannten“ Techniken in Ruhe üben.

Der Sonntag begann mit einer knackigen Gymnastik. Karl gab zwar aus, man könne ruhig sitzen bleiben, aber das war eine Falle. Die Gymnastik im „Sitzen“ war eine schöne Kraftgymnastik, die den Teilnehmern ordentlich die Schweißperlen auf die Stirn trieb. Im Anschluss wurden die Grundtechniken mit dem Schwert geübt. Es gab auch noch einige Bewegungsformen mit dem Schwert, die den Teilnehmern alles an Koordination und Konzentration abverlangte. Es war immer schön mit anzusehen, wie Karl jeden Einzelnen abholte und ihn weiter inspirierte, und das immervor dem Hintergrund, dass Anfänger und Fortgeschrittene miteinander trainierten. Nach den Schwerttechniken folgte noch ein „Potpourri“ aus ausgewählten Techniken. Ob Aiki-otoshi, Tenchi-nage, Kokyu-nage oder Sumi-otoshi: Nichts war vor Karl sicher. Trotz dieser wirklich schwierigen Techniken konnten sich die Anfänger und Fortgeschrittenen an dieser Vielzahl von Techniken austoben. Karl hat es geschafft, in einem Lehrgang alle Hand-und Waffentechniken zu vereinen.

Wie immer ging dieser Lehrgang auch diesmal viel zu schnell zu Ende und es bleiben eine Menge offener Fragen. Ein Grund mehr, Karl noch einmal zu uns einzuladen. Es soll ja noch einige schöne Hotels in Marl geben. Wir würden uns jedenfalls freuen. Das Lehrgangsgeschenk bestand aus einigen Spezialitäten aus dem Ruhrgebiet (verschiedene Biere, Likör, einem T-Shirt „Ma(r)locher“). Ich als „Niederrheiner“ war dieses Mal außen vor. Vielleicht klappt es ja das nächste Ma(r)l.

Klaus Michelbrink, DJK Germania Lenkerbeck e.V.