Landeslehrgang in Gelsenkirchen

Frage: Was macht man einen Tag vor Rosenmontag? Ganz einfach, man richtet einen Landeslehrgang aus.

Am 01-02. März 2014 hatten wir Martin Glutsch, 6.Dan Aikido aus Baden -Württemberg, als Lehrer für einen Landeslehrgang des AVNRW in Gelsenkirchen, zu unserem 10-jährigem Abteilungsjubiläum, gewinnen können.
Martin hat es in seiner ruhigen und sachlichen Art perfekt verstanden, Bewegungsinhalte und technische Details den 70 Teilnehmern näher zu bringen. Es war für die meisten Aikidoka eine Herausforderung, die Vorgaben von Martin umzusetzen. Speziell der Einsatz der Tegatana und die Führung mittels Zentrumseinsatz lagen in seinem Fokus. Besonders die Interaktion mit dem Partner, d.h. das Reagieren auf Uke, sowie die notwendige Führung unter Berücksichtigung der Prinzipen Irimi und Tenkan, ohne Krafteinsatz, war eines seiner Kernanliegen.

Der erste Tag begann mit Partnerübungen, unter der besonderen Prämisse während der Führung niemals den Kontakt zum Uke abreißen zu lassen. Was sich erst einmal einfach liest war in der praktischen Umsetzung dann doch eine ganz andere Qualität. Die langsame und dennoch effektive Führung des Partners, indem man das eigene Zentrum auf Uke überträgt, stellte sich für viele schwieriger heraus als man annahm. Martin verstand es aber immer wieder gezielt wichtige Details zu erklären, um die Übungen richtig auszuführen. Nach 2½ Stunden war die erste Trainingseinheit am Samstag schon zu Ende. Der Abend wurde mit einem gemeinsamen Abendessen abgerundet. Hierbei benötigte kein Teilnehmer Hilfe, um das Besteck in der richtigen Art und Weise zu führen!

Die zweite Trainingseinheit am Sonntag baute auf den Grundlagen der ersten Trainingseinheit auf. Martin setzte den Fokus nun mehr auf Halte- und Schlagangriffe, die mit verschiedenen Würfen und Hebel beantwortet wurden. Schnelles eintreten in das Zentrum des Partners, die notwendige Gleichgewichtsbrechung, sowie ein kontrolliertes Führen ohne Krafteinsatz, stand ab sofort als Überschrift über jeder gezeigten Technik. Durch das stetige Wechseln des Partners hatten alle Teilnehmer immer wieder die Möglichkeit, die unterschiedlichen Uke und deren Verhalten innerhalb einer Technik zu studieren. Nur wer in der Lage ist sich gemäß der Silbe “Ai“ in den Angriff des Partner einzubinden, ohne den Kraftfluss zu unterbinden, ist in der Lage diesen ohne Krafteinsatz über das Zentrum zu führen. Nach weiteren 2½ Stunden am Sonntag ging auch diese zweite Trainingseinheit viel zu schnell vorbei.

In Summe war es viel zu wenig Zeit, um die speziellen Trainingsinhalte zu automatisieren. Egal, jeder konnte sich, so er oder sie es wollte, seine Hausaufgaben mit “nach Hause“ nehmen und daran weiter arbeiten. Lehrgänge können niemals das Training im heimatlichen Dojo ersetzen, höchstens es um wichtige bzw. neue Bausteine ergänzen.

Was bleibt uns als Resümee?
Wir hatten zwei lehrreiche Trainingstage und einen Lehrer der es verstand seine Interpretation von Aikido den Teilnehmern näher zu bringen. Wir hatten auf der anderen Seite die Möglichkeit Martin und seiner Frau Gaby dafür einen kleinen Einblick in das Ruhrgebiet zu geben. Somit haben sich beide Seiten auf unterschiedlichen Ebenen ergänzt und etwas mitgenommen.

Danke an Martin für den schönen Lehrgang und Danke an die fleißigen Hände im Hintergrund, ohne die eine Lehrgangsausrichtung nicht möglich ist.

Heike und Frank Mercsak
TC Gelsenkirchen 1874 e.V. – Aikido Abteilung